25 Jahre secunet

Ein Vierteljahrhundert für die Cybersicherheit
Seit 25 Jahren schützen wir digitale Infrastrukturen. Auf dem Weg zu Deutschlands führendem Cybersecurity-Unternehmen haben wir viele Technologien entwickelt, die heute die IT-Sicherheitsarchitekturen in zahlreichen Behörden und Unternehmen prägen. Von SINA über secunet easygate bis zu secustack: Unsere inzwischen über 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben das Produktportfolio und unsere Identität stetig weiterentwickelt und mit ihren Ideen bereichert.

Einige unserer Meilensteine stellen wir in dem folgenden kleinen Überblick über 25 Jahre Unternehmensgeschichte vor. Doch was haben Harry Potter, „Wer wird Millionär“ und Facebook damit zu tun? Nicht viel, außer dass sie in den letzten 25 Jahren ebenfalls ihren Auftritt auf der Weltbühne hatten. So liefern sie ein wenig zeitlichen Kontext – und lassen nebenbei vielleicht die eine oder andere Erinnerung aufleben.

Zurück in das Gründungsjahr von secunet. Berlin feiert das Richtfest des Reichstagsgebäudes, das Buch „Harry Potter und der Stein der Weisen“ erscheint und die Google-Domain - heute die meistbesuchte Website weltweit - wird registriert.

25 Jahre ist es her, dass secunet 1997 als eigenständiges Unternehmen aus der TÜV Mitte AG hervorgegangen ist. Mit Blick auf den damaligen Stand der Technik handelte es sich geradezu um eine digitale Steinzeit und bei der Begeisterung über die neuen Möglichkeiten dachten sicherlich nur wenige an IT-Sicherheit. secunet hat das Potenzial früh erkannt und sein damaliges Ziel, die Absicherung von IT-Netzwerken durch kryptographische Mechanismen, seitdem nie aus den Augen verloren.


Wir schreiben das Jahr 1999: Die erste standardisierte Bluetooth-Version wird vorgestellt, die Quizsendung „Wer wird Millionär?“ startet auf RTL und wir beobachten eine totale Sonnenfinsternis über Deutschland.

Für secunet war es ein besonderes Jahr: Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) beauftragte uns Ende 1999 mit der Entwicklung von SINA, der Sicheren Inter-Netzwerk Architektur. Nach der Verlegung des Regierungssitzes von Bonn nach Berlin hatte sich das BSI zum Ziel gesetzt, umständliche analoge Sicherheitslösungen für Verschlusssachen durch digitale Technologien zu ersetzen. Dafür erstellte das BSI ein Grobkonzept, secunet entwickelte erste Produkte. Anfang der 2000er bauten wir dann sichere VPN-Netze mit SINA L3 Boxen als VPN-Gateways auf. Daran wurden zunächst Computer direkt angeschlossen. Im nächsten Schritt entstanden die SINA Terminals, die eine SINA L3 Box und eine Dar­stellungskomponente verknüpften. Der Weg für die Erfolgsgeschichte von SINA war geebnet.


Wir blicken wieder in die Vergangenheit, diesmal in das Jahr 2003: Die Technik-Welt ist im Aufbruch. Android und die Mozilla Foundation werden gegründet. iTunes, LinkedIn und Wordpress gehen zum ersten Mal online. 2003 ist zugleich das Jahr, in dem die Geschichte der SINA Workstation beginnt. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) evaluierte damals in einem Projekt, wie sich ein voll ausgestatteter Hochsicherheits-PC verwirklichen ließ. Die Lösung, die secunet im Auftrag des BSI entwickelte, hieß zunächst SINA Virtual Workstation und basierte im Kern auf stark abgesicherter Virtualisierung. Da das nötige hohe Sicherheitsniveau mit gängigen Virtualisierungslösungen nicht herzustellen war, kooperierte secunet mit dem Unternehmen Innotek. Das Ergebnis war VirtualBox, heute eine der bekanntesten Open-Source-Virtualisierungslösungen.

Die SINA Workstation ist mittlerweile als Standard-Arbeitsplatz in der öffentlichen Verwaltung etabliert und ermöglicht mobil wie stationär die sichere Arbeit mit Verschlusssachen verschiedener Geheimhaltungsstufen. Dabei können Nutzer per Mausklick zwischen unterschiedlich eingestuften Gastsystemen wechseln und somit parallel in unterschiedlichen Sicherheitsdomänen arbeiten. Die Lösung wird ständig weiterentwickelt, neue Anforderungen und Technologien werden integriert, um die Erfolgsgeschichte fortzuschreiben.


Wir schreiben das Jahr 2009: Barack Obama wird als 44. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt, Satoshi Nakamoto stellt den Bitcoin vor und Facebook hat MySpace in der Gunst der User überholt. Zeitgleich führt secunet die eID PKI Suite ein, in der das Unternehmen seine langjährige Erfahrung mit PKIs bündelt. Eine Public-Key-Infrastruktur (PKI) generiert digitale Zertifikate, mit denen die Identitäten von Personen oder auch Maschinen in der digitalen Welt sicher nachgewiesen werden können. PKI-Lösungen lassen sich auch zum Signieren und Verschlüsseln von Daten und Nachrichten einsetzen.

Ob Grenzkontrollbehörden, Betreiber kritischer Infrastrukturen, Maschinenbauer oder Fahrzeughersteller – für sie alle ist die eID PKI Suite ein zuverlässiges Sicherheitsgerüst. Bei der Grenzkontrolle zum Beispiel sorgt sie dafür, dass die Echtheit von Identitätsdokumenten effizient, zuverlässig und hochsicher festgestellt werden kann. Die secunet eID PKI Suite hat sich zu einer bewährten Lösung entwickelt, die auf unterschiedlichste Kundenbedürfnisse zugeschnitten werden kann.
 


2014 war das Jahr, in dem das Sommermärchen wahr wurde und Deutschland den Fußball-Weltmeistertitel holte. Neben der Ice Bucket Challenge, die in rekordverdächtiger Geschwindigkeit Spenden für die ALS-Forschung sammelte, beherrschte der Ankauf von WhatsApp durch Facebook die Schlagzeilen.

Es war auch das Jahr, in dem die ersten secunet easygates installiert wurden. Diese ermöglichen Reisenden z.B. am Flughafen den schnellen und reibungslosen Grenzübertritt dank Gesichts- und Fingerabdruckverifikation. Die sogenannten eGates oder ABC-Gates vergleichen automatisiert die biometrischen Daten im Reisedokument mit dem Livebild des oder der Reisenden und sorgen so für Sicherheit. Die Technologie trägt auch im Rahmen der Einführung des europäischen Entry/Exit-Systems EES dazu bei, das Personal zu entlasten und Warteschlangen kurz zu halten. Inzwischen sind mehr als 450 easygates an internationalen Flughäfen im Einsatz.


2018 war ein transformatives Jahr. Mit dem Bergwerk Prosper-Haniel in Bottrop stellte die letzte Steinkohlezeche Deutschlands ihren Betrieb ein. Auch in der IT-Welt ging mit der letzten CeBIT in Hannover eine Ära zu Ende. Das Zeitalter der KI hatte hingegegen längst begonnen: In dem ostasiatischen Strategie-Brettspiel Go gewann die von Google DeepMind entwickelte KI AlphaGo gegen Lee Sedol, einen der besten Go-Spieler der Welt.

Im gleichen Jahr erhielten wir die Zulassung für den secunet konnektor, der einen sicheren Zugang zur Telematikinfrastruktur (TI) bietet. Die TI ist die Datenautobahn des deutschen Gesundheitswesens und die Grundlage für digitale Fachanwendungen wie die elektronische Patientenakte. Bisher wurden mehr als 84.000 secunet konnektoren als Einbox- oder Rechenzentrumskonnektoren in Arztpraxen, Kliniken oder bei anderen Leistungserbringern installiert.


Was haben Sie 2019 gemacht - in dem Jahr, in dem wir 30 Jahre Mauerfall feierten, der E-Scooter auf den deutschen Straßen Einzug hielt und der Bieterwettstreit um die Frequenzen den Startschuss für 5G in Deutschland gab?

Auch wir waren nicht untätig und haben 2019 mit Cloud&Heat das Joint Venture secustack gegründet. Gemeinsam bieten wir eine Cloud-Software auf der Basis von OpenStack für die sichere Datenverarbeitung und -speicherung, die auch Branchen und Institutionen mit strengen Sicherheitsvorschriften den Einstieg in das Cloud Computing ermöglicht. Dieses Betriebssystem bildet auch das Herzstück der hochsicheren Verschlusssachen-Cloud für Streitkräfte und Verteidigungsindustrie, die wir gemeinsam mit IBM und Red Hat entwickelt haben. Mit der Übernahme des Cloud-Spezialisten SysEleven GmbH im Jahr 2022 haben wir unser Cloud-Portfolio weiter ausgebaut (mehr dazu weiter unten).


2021 war auch das Jahr des Weltraums: Das James-Webb-Weltraumteleskop startete ins All und übermittelt mittlerweile der Wissenschaft bedeutende Einblicke in die Beschaffenheit des Universums. In dem Jahr lieferten sich zudem Richard Branson und Jeff Bezos unter großem Medienrummel einen Wettstreit darüber, wer es als erster in den Weltraum schafft.

Bei secunet sind wir im Allgemeinen etwas bodenständiger geblieben, dennoch war es auch für uns ein spannendes Jahr. So wurde 2021 der SINA Communicator H vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zugelassen. Dieses moderne Endgerät im Format eines Schreibtischtelefons ermöglicht eine abhörsichere Sprachkommunikation bis zur Geheimhaltungsstufe GEHEIM sowie künftig viele weitere Funktionen, die man von einem Smartphone kennt. Seitdem wird das Multikrypto-Telefon auch im Rahmen der Verschlusssachen-Kommunikation der Bundesverwaltung eingesetzt. Dabei überzeugt nicht nur die Technik, auch das Design wurde kürzlich mit dem iF DESIGN Award ausgezeichnet.


War Cybersicherheit in unserem Gründungsjahr 1997 noch ein Thema für Nerds, so ist sie heute mit der fortschreitenden digitalen Transformation in vielen Bereichen von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft angekommen. Auch die Industrie beschäftigt sich mit digitalen Prozessen und der Vernetzung von Systemen. Betreiber von Fabriken und Anlagen stehen vor der Herausforderung, die enormen Vorteile zu nutzen, die sich aus dem Industrial Internet of Things (IIoT) ergeben - ohne gleichzeitig ein großes Einfallstor für digitale Bedrohungen aufzumachen. Daher haben wir bei secunet in den letzten Jahren verstärkt die Industrie in den Blick genommen und bieten mit secunet edge eine Technologie, die IIoT-Gateway, Firewall und Edge-Computing-Plattform vereint. So können Unternehmen ihre Maschinen und Anlagen für zukunftsfähige Anwendungen in der Industrie 4.0 vernetzen oder in einem Sicherheits- und Digitalisierungsretrofit nachrüsten.


Im Jahr 2022 feiern wir unser 25-jähriges Firmenjubiläum - und die bisher größte Akquisition in der Geschichte von secunet. Mit der Übernahme von SysEleven haben wir unser Angebot in den Bereichen Cloud und Cloud Security deutlich ausgebaut.

SysEleven ist ein deutscher Anbieter von Cloud-Infrastruktur, Cloud-Services, Managed Services und Managed Kubernetes. Das Unternehmen verfügt über eine eigene, Open-Source basierte Cloud-Infrastruktur mit ISO27001 zertifizierten Rechenzentrumsstandorten in Deutschland. Zudem gewinnen wir ein Team von über 100 ausgewiesenen Expertinnen und Experten hinzu.

Nachdem wir bereits mit secustack ein Open-Source-basiertes Cloud-Betriebssystem für Kunden entwickelt haben, die ihre Cloud ‚on premise‘ betreiben, können wir nun auch eine Lösung ‚as a service‘ anbieten und gemeinsam weiterentwickeln. So sorgen wir für Vertrauenswürdigkeit und digitale Souveränität - jetzt auch in der Cloud.