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Island entscheidet sich für PKI-Lösung von secunet

[Essen, 12. September 2017] Elektronische Reisedokumente werden in Island zukünftig mit einer Public-Key-Infrastruktur (PKI) von secunet authentisiert. Nach der gewonnenen Ausschreibung der isländischen Meldebehörde (Registers Iceland) im Mai dieses Jahres wird das System ab dem vierten Quartal 2017 sowohl für die Kontrolle der Identitätsdokumente als auch für deren Ausstellung eingesetzt werden.

Durch den Einsatz elektronischer Ausweisdokumente können Grenzkontrollen an Flughäfen effizienter durchgeführt werden. Um die Echtheit dieser Dokumente zuverlässig zu prüfen und Manipulation sowie unerlaubten Zugriff ausschließen zu können, werden hochsichere zertifikatbasierte Authentisierungslösungen eingesetzt. Zur Erzeugung und Verwaltung der Zertifikate ist eine Public-Key-Infrastruktur (PKI) erforderlich. Für ein solches modernes Grenzkontrollmanagement wird Island künftig mit der secunet eID PKI Suite arbeiten. Auch bei der Ausgabe von elektronischen Reisepässen wird das System zum Einsatz kommen.

Die gewonnene Ausschreibung umfasst die Lieferung und Konfiguration der secunet eID PKI Suite, die Bereitstellung der Hardware-Sicherheitsmodule sowie die Installation und Konfiguration des Gesamtsystems. Ebenfalls enthalten sind Service und Wartung für die kommenden Jahre.

Das Projekt beginnt mit der Bereitstellung der Kernkomponenten für die nationale PKI, bestehend aus Country Signing Certification Authority (CSCA), Country Verifying Certification Authority (CVCA) und Document Verifying Certification Authority (DVCA).

Um Reisedokumente verschiedener Länder prüfen zu können, erfolgt anschließend die Errichtung eines National Public Key Directory (N-PKD) für das Management und die Bereitstellung von Basisinformationen zur Echtheitsprüfung von elektronischen Reisedokumenten. Das N-PKD bildet das nationale Gegenstück zum Public Key Directory (PKD) der ICAO (International Civil Aviation Organisation), welches die zur Sicherstellung der weltweiten Interoperabilität zwischen elektronischen Pässen benötigten Informationen zur Verfügung stellt. Als Kommunikationsschnittstelle für den Austausch von Zertifikaten auf internationaler Ebene wird im Verlauf des Projekts ein Single Point of Contact (SPOC) bereitgestellt.

Zusammen bilden diese Bausteine eine leistungsstarke Infrastruktur für die Ausstellung, Verwaltung und Prüfung hoheitlicher Dokumente. Optional kann das System um zusätzliche Komponenten erweitert werden, etwa eine PKI für die eID- und eSign-Funktionen der geplanten nationalen Identitätskarte.

secunet bietet neben PKI-Lösungen auch weitere Bestandteile für Grenzkontroll-Infrastrukturen an. Seit diesem Sommer werden beispielsweise am Flughafen Keflavik in Island eGates von secunet eingesetzt, automatisierte Grenzkontrollsysteme, die Ein- und Ausreisezeiten verkürzen. Daneben gehören unter anderem die biometrische Middleware secunet biomiddle sowie Client-Lösungen zur Überprüfung von elektronischen Ausweisdokumenten bei der Grenzkontrolle zur Produktpalette. secunet Border-Control-Systeme und die eID PKI Suite kommen in Deutschland und international zum Einsatz, darunter in Lettland, Norwegen, Österreich, in der Schweiz sowie in der Tschechischen Republik.